Meme

Meme

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Da werden kleinen Katzen unanständige Worte in den Mund gelegt oder eine bekannte Figur wie das Moorhuhn erscheint in völlig neuen und abstrusen Zusammenhangen. Die kleinen Mailanhänge oder Posts sind sozusagen der Grundbaustein dessen, was im Web als allgemeines Gut kursiert. Vieles davon erreicht Kultstatus – wenn es entsprechend viele User aufrufen und eventuell die Massenmedien davon Notiz nehmen. Das beste Beispiel ist Youtube: der Kanal kann sogar musikalisch unterlegte Wohnzimmeraufnahmen zum Hit machen.

Zwei Aspekte dieses Web-Phänomens sind für das Marketing bedeutsam:

– der Grad der Aufmerksamkeit, den diese Beiträge hervorzurufen vermögen      

– die virale Verbreitung, welche durch die User selbst erfolgt.

Für die fachliche Bezeichnung des Objekts des Interesses hat sich das Kunstwort "Mem" (englisch: "meme") etabliert.

Was haben Web und Evolution miteinander zu tun?

Als "Mem" wird in der Evolutionstheorie ein Bewusstseinsinhalt bezeichnet, der sich unter Menschen oder über Generationen hinweg verbreitet, und somit zur sozialen Entwicklung der Gattung beiträgt. Auf das Internet übertragen lässt sich also von kleinen kulturellen Informationseinheiten sprechen, die sich selbst vervielfältigen und nach Zeit und Struktur unterschiedliche Systeme ausbilden, mit denen sie die Handlungsfelder der User beeinflussen.

Der Vorteil gegenüber der "traditionellen" Verbreitung ist die rasante Geschwindigkeit und die Masse der Informationsträger.

Ebenso wenig wie "im wahren Leben" müssen die virtuellen Meme nicht zwingend lebensnotwendig im substanziellen Sinne sein. Es ist völlig ausreichend, wenn sie nur einen kleinen Gag produzieren. Etwas Spaß hat das Leben schon zu allen Zeiten angenehmer gemacht.

Meme-Marketing

Meme eignen sich also hervorragend, um ein breites Interesse im Web für Anbieter zu realisieren. Das ist bitter nötig, denn die allgemeine Informations- und Werbeflut senkt die Aufnahmebereitschaft der User für Marketingbotschaften deutlich ab. Beachtet wird nur noch, was auffällt, und nicht sofort die Verkaufsabsicht des Anbieter erkennen lässt.    

Da kommen Spaßvideos, getürkte Nachrichten oder Promi-Blogs gerade recht, um eine Werbebotschaft in einzigartiger Weise zu verpacken.

Dazu jedoch ist eine originelle Idee und eine verblüffende Story notwendig.

Desweiteren muss der Stil der Gestaltung den medialen Gewohnheiten der Zielgruppe entsprechen.

Meme Marketing ist so gesehen eine besonders kreative Form des Contentmarketings.

Wenn die Wölfe durch die Flure des Olympischen Dorfes in Sotschi laufen oder sich Sequenzen aus bekannten Online-Spielen verselbständigen, sind das spektakuläre Aufmacher, auf die sich User willig einlassen, um die Lösung zu erfahren. Die ist dann natürlich mit einem Marketing-Gag kombiniert.    

Das Allerbeste für die Initiatoren der Marketingbotschaften: Die Informationsverteilung ist völlig kostenlos. 

Mehr Trends rund um das Thema Online Marketing findet ihr ins unserem Online Marketing Seminar. 

Autor: Stefan Andorfer

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