Aus der heutigen Unternehmenskommunikation ist ein Blog kaum mehr wegzudenken. Also sollten Sie auch eine haben? Einen Blog zu starten, nur weil das andere Unternehmen auch tun, ist kein ausreichender Grund. In Österreich gab es die Kabarettnummer des “Wilden mit seiner Maschin’: I woas zwar net, wo i hin will, dafür bin i gschwinder dort” Werden Sie sich zunächst klar, was Sie mit dem Blog erreichen wollen? Nicht “Der Weg ist das Ziel”, sondern “Der Weg führt zum Ziel”: Ohne Ziel kein Weg!
Der Aufwand für einen Blog darf allerdings auch nicht unterschätzt werden. Ein Blog bedeutet auch einen stetigen Lernprozess, besonders wenn es um Content geht, oder um SEO Optimierung der Texte, oder die Größe der Bilder in den Beiträgen, und, und, und. Also sehen Sie für den Vorlauf und auch für die Beiträge ausreichend lange Nachdenkzeiten vor.
Seit Herbst 2014 bloggen wir, Heller Consult, als 20-köpfige Steuer- und Unternehmensberatung.
Ein kleiner Rückblick auf April 2013: Bei einem Seminar über Content Marketing wird der Unternehmensblog als Mittel zur Lead Generierung vorgestellt. Das war der Kick-off für die Idee, auch in unserer Firma einen Blog zu installieren und als Blogger aktiv zu werden. Die nächsten Schritte waren vor allem: viel Recherche!
Fast Forward à Herbst 2014: Es ist soweit, der Heller Clan Blog startet!
Hier die wichtigsten Punkte, die Sie bei einem Unternehmensblog beachten sollten, und die Ihnen helfen, einen Blog zu starten.
Zielgruppe: Mit wem möchte ich kommunizieren? Den Empfänger meiner Nachrichten zu identifizieren, mir ein Bild zu schaffen, was er oder sie so macht, was ihn oder sie interessieren könnte, und das zu bloggen. Wie verbessert der Content bei ihm oder ihr meine Chancen, als Unternehmen wahrgenommen zu werden? Wenn die Zielgruppe definiert ist, fällt es leichter zu bestimmen, welchem Stil der Blog folgen soll und welche Inhalte produziert werden sollen.
Eine besondere Wichtigkeit bei Blogs von Kleinunternehmen oder im Mittelstand: Persönlich sein und Persönlichkeit zeigen. Die Gesichter der Autoren bei deren Geschichten sollen erkennbar sein.
Zeit: Bloggen heißt sich Zeit nehmen, Zeit einplanen und vor allem Zeit haben. Nur dann kann ein Blog erfolgreich werden. Bloggen passiert nicht nur nebenbei. Das Wichtigste ist, Artikel für den Blog zu schreiben, und diese auch kontinuierlich zu schreiben. Aus der Erfahrung gesprochen: Wenn wir in einer Woche nur einen einzigen Blogartikel geschrieben haben – da wird man nervös. Kontinuität ist der Schlüssel. Wenn ich auf Blogs von Unternehmen sehe, dass der letzte aktuelle Eintrag schon mehrere Wochen oder sogar Monate zurückliegt ist, dann finde ich das schlimm. Bei manchen Unternehmen wurde offensichtlich schon beim dritten Blogartikel aufgegeben, also gleich am Anfang; das ist nur noch peinlich.
Personal: Bloggen in Unternehmen ist Einsatz von Human Capital. Egal wie weit man ist, ob man schon alle Themen beisammen hat oder einem bisher noch nichts eingefallen, die Frage bleibt: Wer schreibt? Und meist lautet die Antwort: Das macht sicher die Marketingabteilung. Jein. Bloggen hat viel mit Informationsaustausch zu tun. Sicher können Texte von Marketeers geschrieben werden, aber den Input und das Wissen müssen die Experten liefern. Das muss unbedingt auch so vereinbart werden. Es ist mühsam, Artikeln nachlaufen zu müssen; aber auch einen Blog mit Artikeln in “Fachchinesisch” zu überschwemmen ist weniger sinnvoll.
Inhalte: Ganz wichtig: Sie schreiben Ihren Blog für Ihre Kunden; Sie erzählen, was Ihre Leserin, Ihren Leser interessiert, und welchen Nutzen diese davon haben. Es muss der so oft beschriebene und leider zu wenig beachtete Mehrwert für die Leser erkennbar sein. Schreiben Sie nicht, was Ihr Unternehmen alles leistet. Bitte sehen Sie einen Blog niemals als reines Werbeinstrument oder (schlimmer noch) als Produktpräsentation oder Leistungsschau; ein Unternehmensblog ist kein Katalog.
Learning by Doing: Vieles, was einfach erscheint und natürlich wirkt, ist angelernt. Hat man erstmal angefangen zu bloggen, kommt man nach und nach auf immer mehr Dinge drauf und lernt, wie man so Manches besser machen kann. (Wie war das gleich mit Genialität? 5% Inspiration und 95% Transpiration.)
Für erfolgreiches und nachhaltiges Bloggen ideal ist eine gute Mischung aus gründlicher Vorbereitung und einfach Tun …
Über die Autorin:
Natalie Kutschera, BA pth, MBA
Natalie Kutschera ist die Marketing Leiterin bei Heller Consult Tax and Business Solutions GmbH in Wien. Mit kreativen Ideen und Entschlossenheit versorgt sie sowohl die Steuer- und Unternehmensberatung Heller Consult als auch die internationale Treuhandgesellschaft InterGest Worldwide. Man könnte sie als Bildungs-Junkie bezeichnen: sie ist Bachelor der Psychotherapie, absolvierte die Ausbildung European Business License am WIFI Wien und das College for Marketing and Sales. Im Frühjahr 2015 schloss sie ihren International MBA für Management und Kommunikation auf der FH Wien mit gutem Erfolg ab. Auf der Münchner Marketing Akademie absolvierte Sie das Seminar Public Relations 3.0 und plant noch dort noch weitere Seminarbesuche.