Content-Markting: Unique Storytelling – Die Bedeutung von Rezeptionsprofilen

Content-Markting: Unique Storytelling – Die Bedeutung von Rezeptionsprofilen

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Für erfolgreiches Storytelling, und letztendlich guten Content, reicht es leider nicht aus, die reine Technik zu beherrschen, sondern es ist auch wichtig, sich mit den verschiedenen Rezeptionsprofilen von Kunden auseinanderzusetzen.
Rezeptionsprofile beschreiben, aus welchem Grund und wie Kunden Texte, und eben auch Geschichten im Rahmen des Storytelling, lesen. Für Sie und Ihre Marke ist es sehr wichtig, dass Sie in der Lage sind, sich mit Ihrem Content auf verschiedene Rezeptionsprofile auszurichten, so dass Sie eine möglichst große Bandbreite an Lesern erreichen. Doch welche Arten von Rezeptionsprofilen gibt es? Petra Sammer stellt in Ihrem Buch „Storytelling- Die Zukunft von PR und Marketing“ vier Typen vor, die ich Ihnen an dieser Stelle etwas näherbringen möchte. Dabei habe ich, zusätzlich zur Vorstellung des jeweiligen Profils nach Sammer, meine eigenen Vorschläge bezüglich der konkreten Umsetzung im Content-Marketing hinzugefügt:

 

Typ 1: Der Realist

Der Realist als Rezipient erkennt die Methode des Storytelling als Manipulationstechnik des Schöpfers der Geschichte um ihm eine Marke näher zu bringen. Dennoch kann er sich auf eine Geschichte einlassen, insofern er einen Mehrwert für sich erkennt. Hier können gut recherchierte Geschichten (der Realist liebt Hintergrundinformationen) mit einem hohen Informationsgehalt punkten.

Typ 2: Der Passive

Der Passive als Rezipient versteht Geschichten als passive Unterhaltung und bevorzugt eine lineare Darstellung. Ergänzende Informationen werden zwar zum Teil genutzt, jedoch liegt der Fokus auf der eigentlichen Geschichte. Zu dieser Gruppe gehört eine große Zahl der Rezipienten, hier funktionieren klassische Erzählungen und Geschichten sehr gut.

Typ 3: Der Extrovertierte

Der Extrovertierte ist auf Anerkennung und Status aus. Er erzählt Geschichten, die ihm gefallen, gerne zu Profilierungszwecken an Freunde und Bekannte weiter und teilt diese auch in Communitys, wenn sein Status dadurch steigt. Geschichten mit einer plötzlichen, unerwarteten Wendung oder mit interessanten Fakten bedienen diesen Typ besonders gut.

Typ 4: Der Spieler

Der Spieler ist sehr Medienaffin und somit offen für interaktive Storyplattformen, wo auch der Rezipient die Möglichkeit hat, eine begonnene Geschichte weiterzuführen. Das eröffnet natürlich ganz andere Möglichkeiten der Bindung, als beispielsweise beim passiven Typ: Denn mit Dingen, an denen man selber mitwirkt, identifiziert man sich bekanntlich schneller und besser. Allerdings erwartet der Spieler von den Schöpfern der Geschichte dieselbe Begeisterung und Passion, die er bezüglich Details und Aufbau der Geschichte an den Tag legt. Allerdings lohnt sich der Aufwand, denn einmal gewonnene Spieler sind sehr treue Leser und somit, im späteren Verlauf, starke Botschafter Ihres Brands.

 

Sie sehen also, es gibt eine Anzahl an unterschiedlichen Rezeptionsprofilen, und die Tendenz geht, aufgrund der aktuellen Medienvielfalt, eher noch weiter nach oben. Es ist also wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie man verschiedene Lesertypen zugleich ansprechen kann, was sicherlich mit mehr Arbeit, aber letztendlich auch mit mehr Gewinn verbunden ist. Denkbar wäre ein Parallelangebot, aus welchem der Leser wählen kann oder eine Kombination aus beispielsweise linearer Story (Typ 2) mit zahlreichen Informationen (Typ 1/3) und Call-to-Action (Typ 4).

 

(Quelle: Sammer,Petra; „Storytelling-Die Zukunft von PR und Marketing“;O`Reilly Verlag GmbH& Co. KG;2014)