In einem meiner letzten Beiträge habe ich darüber geschrieben, was man bei seiner Social Media Strategie beachten muss. Jetzt habe ich mich aber dabei ertappt, damals etwas vorschnell gewesen zu sein. Denn eigentlich müsste man davor ganz zurück an den Start und sich überlegen: Passt Social Media Marketing zu mir, meinem Unternehmen und was ist am Anfang zu tun? In diesem Beitrag geht es eben nun genau darum.
Doch was genau bedeutet Social Media Marketing? Social Media Marketing bedeutet die Nutzung von Netzwerken (wie Facebook, Xing, Google+ etc.) zur konkreten und gezielten Vermarktung des eigenen Produktes oder der eigenen Leistung und zur Bindung des Kunden an das Unternehmen.
Worin liegt der Vorteil für das eigene Unternehmen bei der Nutzung von Social Media Netzwerken? Den berühmten “Mehrwert für den Kunden“ bieten: Auf einer Unternehmenswebsite gibt es meist immer die gleichen Infos über die Leistungen eines Unternehmens, die Philosophie und die Mitarbeiter. Im Social Media Netzwerk hingegen kann man das alles in kompakter Form vereinen und zusätzlich noch aktuelle News und Updates bekannt geben, die man sonst nicht so schnell in die Website eingliedert.
Überlegen Sich ganz klar Ihre Social Media Positionierung
Wollen Sie in die Social Media Netzwerke, weil alle “dort” sind oder weil Sie das möchten? Auch in den Netzwerken nicht vertreten sein, kann eine Positionierung sein. Denn wenn Ihre Zielgruppe vielleicht gar nicht dort zu finden ist, sind klassische Marketinginstrumente eher für Sie von Vorteil. Deshalb ist aber auch eine gute Planung Voraussetzung (egal ob bei Online und Social Media Marketing oder klassischem Marketing). Wenn ein Unternehmer kommt und meint: Ich will auch eine Social Media Seite für mein Unternehmen! Dann muss man das mit Vorsicht genießen. Anfänglich sollte man sich die Frage stellen: Wen und was will ich mit Social Media Marketing erreichen?
Eine Differenzierung muss schon sein. Ist die Frage: Will ich andere Unternehmen erreichen? Wenn es heißt: Ich will meine jetzigen Kunden erreichen und auch meine potenziellen Kunden. Es kommt wieder auf das Netzwerk an, welches man wählt. Social Media Netzwerke dienen als Kundenbindungsinstrument. Warum? Ganz einfaches Beispiel: Mein Kunde nimmt meine Leistung in Anspruch. Er bezahlt dafür. Wenn er dann mein Unternehmen auf z.B.: Facebook liked oder folgt, der ist das erste Beweis, dass er auch mit meiner Leistung zufrieden ist! Was macht man dann? Der Spagat zwischen was kann ich dem Kunden Gutes tun und wie kann ich das für mich nutzen, ist nicht ganz leicht.
Manpower
Was die “Lebensdauer” und die Wartung einer Fanpage in einem Social Media Netzwerk betrifft, ist wichtig zu bedenken, dass es sich nicht an die normalen Geschäftszeiten (Montag bis Freitag 09 Uhr bis 17.30 Uhr) hält. Social Media Netzwerke laufen ständig. 24/7. Der Drang der Menschen nach Informationen und ihre ständige freie Zugänglichkeit machen es den normalen Bürozeiten etwas schwer. Dennoch ein weiterer Vorteil ist, dass auch wenn jemand bewusst oder unbewusst nach dem Unternehmen sucht, wird die Sichtbarkeit durch Social Media erhöht.
Inhalte für Postings
Darum auch das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Keine allzu langen und schwierigen Postings schreiben. Social Media Netzwerke haben auch einen gewissen Fun-Faktor. Deshalb sind alle Informationen was über das klassische Geschäft hinausgeht ist interessant. Was kann das zum Beispiel sein? Teilnahme bei Events, Fotos von Kongressen oder dem Betriebsausflug zeigen gut die Philosophie und den Spirit eines Unternehmens. Nun gilt hier für Sie: Wollen Sie das und sind Sie bereit auch das zu liefern?
Alle Informationen müssen zeitnah und technisch einfach gepostet werden. Sie können mit Ihren Kunden und Interessenten in Interaktion treten. Und bitte vergessen Sie nicht vorher auf Ihren Redaktionsplan. Bzgl. der Themenauswahl gehe Sie nach den folgenden Kriterien vor:
- Aktualität
- Vorteil bzw. Mehrwert für den Kunden
- “gewisser” Fun-Faktor (hier ist es deshalb unter Anführungszeichen, weil es natürlich auf Ihre Branche und die Zielgruppe ankommt. Haben Sie ein Bestattungsunternehmen wird “Fun” wohl nicht so gut ankommen.)
Die gelungene Mischung macht’s! Ein Beispiel. Kunden erfahren gerne darüber, wie der tägliche Ablauf, wie die Atmosphäre in einem Unternehmen ist. Gleichzeitig sollte das aber auch etwas sein, das die Empfänger betrifft.
Ein na ja Beispiel: Ihr Unternehmen hat einen neuen Kopierer…nicht so interessant.
Ein besseres Beispiel: Unsere Mitarbeiter bekommen zur Motivation frische und gesunde Smoothies geliefert. Gerne lassen wir auch unsere Klienten kosten. Vereinbaren Sie hier einen Termin und wir reden bei grünen oder orangen Getränken über ihre unternehmerischen Ziele.“
So wie jede Idee braucht auch Social Media Marketing eine gute Planung und auch immer jemanden der dahinter steht.
Über die Autorin:
Natalie Kutschera, BA pth, MBA
Natalie Kutschera ist die Marketing Leiterin bei Heller Consult Tax and Business Solutions GmbH in Wien. Mit kreativen Ideen und Entschlossenheit versorgt sie sowohl die Steuer- und Unternehmensberatung Heller Consult als auch die internationale Treuhandgesellschaft InterGest Worldwide. Man könnte sie als Bildungs-Junkie bezeichnen: sie ist Bachelor der Psychotherapie, absolvierte die Ausbildung European Business License am WIFI Wien und das College for Marketing and Sales. Im Frühjahr 2015 schloss sie ihren International MBA für Management und Kommunikation auf der FH Wien mit gutem Erfolg ab. Auf der Münchner Marketing Akademie absolvierte Sie das Seminar Public Relations 3.0 und plant noch dort noch weitere Seminarbesuche.