Geofencing

Geofencing

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Kurz gesagt bezeichnet “Geofencing” die Möglichkeit, innerhalb eines bestimmten Gebietes Informationen und Werbung auf die Smartphones von Kunden zu spielen – sofern sie entsprechende Apps benutzen.

Hinter dieser lapidaren Erklärung verbirgt sich eine riesige Marketingdimension, und diese auch noch in zweifacher Ausführung. Denn Location Based Services sind für Anwender und Anbieter gleichermaßen interessant. Wer sich per App in einer neuen Umgebung orientieren will (beispielsweise beim Besuch einer fremden Stadt), kann nicht nur seine Standortdaten mit dem Stadtplan abgleichen, sondern auch ganz gezielt nach bestimmten Objekten suchen: Hotels, Restaurants, Bowlingbahnen, öffentliche Toiletten und was unterwegs sonst noch interessant sein könnte.

Im Gegenzug sind die Anbieter in der Lage, sich per Geofencing empfehlen – je konkreter, desto besser. Um beispielsweise den Touristen genau in das eigene Cafe zu locken, wird ein Coupon für eine Gratis-Tasse Espresso auf seinem Smartphone lanciert. Das Prinzip funktioniert natürlich auch mit allgemeineren Inhalten – aber immer standortbezogen. Mit Geofencing erreicht Mobile Marketing den entscheidenden Vorteil. Die Kunden sind immer und überall für den direkten Impuls vor Ort ansprechbar.

Vom LBS zum Geofencing       

Standortbezogene Dienste, die anhand einer Handyposition Informationen übermitteln, gibt es in Deutschland seit 2005. Der mittlerweile klassische Service funktioniert nur, wenn ihn die Nutzer auch in Betrieb nehmen. Der Vorteil, den Geofencing bringt, ist die automatische Erkennung von Geräten (und damit Besitzern), die neu im festgelegten Areal agieren. Das Marketing wird proaktiv.

Die ursprünglich technische Funktion “Geofencing”, wie sie aus der GPS-Fahrzeugortung bekannt ist, wird durch Mobile Marketing kommunikativ erweitert.

Möglich wurde das Ganze erst durch die Background-Apps, die der GPS-Funktion des Smartphones den “Akku-Schrecken” nehmen. Die pausenlose WLAN-Triangulierung strapaziert die Stromversorgung derart, dass sie meist nach 30 Minuten erschöpft ist. Geofencing dagegen funktioniert faktisch aus dem Stand-by-Modus.

Was Geofencing kann

Die riesigen individuellen Vorteile eines Nutzer aus der LBS-Nutzung nehmen sich vergleichsweise bescheiden aus gegenüber den Vorteilen, die Mobile Marketing mit Geofencing erreichen kann.

Der Check-in- und Check-out-Modus, mit dem sich beispielsweise Funktionen in einem Haus per Smartphone elektronisch steuern lassen, oder die Nutzung von Apps, die vor Blitzern oder Staus warnen, vermitteln Anbietern sehr detaillierte Kenntnisse über die Lebensumstände der Nutzer. Entsprechend können die Marketingbotschaften individualisiert werden. Nutzer von Social Apps werden schon länger mit Bluetooth-Plakaten versorgt. Jetzt kann die allgemeine Werbung in standortbezogene Angebote umgewandelt werden.

Das entscheidend Neue an Geofencing im Verhältnis zum Kunden ist, dass dieser den Marketing-Impuls beim Betreten eines definierten Areals selbst auslöst. Die Botschaften kommen also nutzenorientiert, aktuell, personalisiert und als freundliche Überraschung beim Kunden an. Die Werbewelt von gestern wirkt dagegen unpersönlich und statisch.

Ein tolles Beispiel für die neuen Möglichkeiten zeigt Coca-Cola auf. Der Konzern bedruckt nicht nur seine Dosen mit Namen, sondern macht seine Kunden für ein paar Sekunden zu Stars. Ihr Name taucht auf den digitalen Werbetafeln von Coca Cola auf, wenn sie diese in einer bestimmten Stadt passieren. Voraussetzung ist lediglich das Herunterladen der entsprechenden App.

Fast jeder dritte Deutsche nutzt bereits Location Based Services, fast 50 % interessieren sich dafür – Tendenz weiter steigend. Geofencing ist gerade erst am Beginn seiner Möglichkeiten.

 

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