Kann Blockchain die Welt des Marketings verändern? Aber was ist Blockchain eigentlich?

Kann Blockchain die Welt des Marketings verändern? Aber was ist Blockchain eigentlich?

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Kryptowährung hier, Bitcoin da, Blockchain dort! Seitdem die Kryptowährung Bitcoin in aller Munde ist, taucht auch der Begriff Blockchain genauso oft auf. Okay, Check! Wir wissen, man muss kein Genie sein, um grundsätzlich zu verstehen, dass Bitcoin eine neue digitale Währung ist. Wie diese funktioniert, sei jetzt einmal dahingestellt. Aber wer den Begriff Blockchain hört, kann sich meist nicht sofort etwas darunter vorstellen. Und was den Begriff Blockchain heutzutage für jeden, der sich bis dato mit diesem Thema noch nicht genauer auseinandergesetzt hat, umso verwirrender macht, ist die Tatsache, dass Blockchain zurzeit in fast allen Bereichen der Wirtschaft als die neue revolutionäre Strategie präsentiert wird. Und dies gefühlt am meisten im Bereich Marketing. Aber was bedeutet Blockchain tatsächlich? Und kann diese neue Methode die Welt des Marketings verändern? Wie soll das denn überhaupt gehen?

WAS IST BLOCKCHAIN?

Blockchain ist die dezentrale Verwaltung einer Datenbank. Dieser Satz hört sich gut an, nicht wahr? Sie denken jetzt aber sicherlich: „Geht es nicht etwas genauer?“ Keine Sorge, lieber Leser, natürlich geht das! Am einfachsten erklärt man alles anhand eines Beispiels:

Stellen Sie sich vor, Sie wären Komponist und Sie hätten ein Lied komponiert, dass Sie vertreiben wollten, um damit Geld zu verdienen. Normalerweise würden Sie an einen Musikproduzenten herantreten, der wiederum Ihr Lied verkaufen würde. Die GEMA schützte Ihre Urheberrechte und würde Ihnen Geld überweisen, wenn Ihr Lied in der Öffentlichkeit gespielt würde. Bislang sind die GEMA und der Musikproduzent die zentrale Verwaltung in diesem Beispiel, was Sie Geld kostet, da Sie diese Verwaltung mitfinanzieren müssen.

Blockchain ist dagegen ein dezentrales Computernetzwerk, das die Aufgabe des Musikproduzenten und der GEMA übernehmen soll und dies funktioniert folgendermaßen: Sie, als Komponist, stellen Ihr Werk als verschlüsselten Datensatz, einen so genannten Block, ins Internet. Im gleichen Moment erhält jeder einzelne Computer in diesem Netzwerk eine verschlüsselte Kopie Ihres Datensatzes. Natürlich stellen auch andere Komponisten ihre eigenen Werke in dieses Netzwerk online, was wiederum eine Kette an Datensätzen generiert, eine so genannte Blockchain. Da jeder Computer in diesem Netzwerk die gleiche Kette an Datensätzen besitzt, fällt es sofort auf, wenn ein einzelner Datensatz kopiert wird. Auch wenn sich ein Hacker in das Netzwerk einschleust und etwas an dieser Kette verändert oder manipuliert, schlägt das Netzwerk augenblicklich Alarm, da die Datensätze nicht mehr genau mit den anderen Computern übereinstimmen. Als Komponist können Sie so Ihr Werk ohne Musikproduzenten teilen oder verkaufen. Alle Transaktionen werden in der Blockchain überprüft und sicher aufbewahrt. Diese Transaktionen gehen schnell und machen Mittelsmänner, wie den Musikproduzenten und die GEMA überflüssig, die Sie sonst als schaffender Künstler an ihrem Werk mitbeteiligten müssten. „Ok lieber Autor, aber soll dieses System die Welt des Marketings revolutionieren?“

KANN BLOCKCHAIN DIE WELT DES MARKETINGS VERÄNDERN?

Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für Blockchain im Bereich Marketing, die den Unternehmen helfen werden, ihre Produkte und Dienstleistungen dem Kunden näher zu bringen und es somit schaffen, das Interesse des Kunden für ein Unternehmen zu wecken und diesen danach an das Unternehmen emotional zu binden. Unternehmen können mittels Blockchain direkt, und ohne Mittelsmänner, auf einen Kunden zugehen. Damit schafft man einen direkten Kommunikationsaustausch zwischen Unternehmen und Kunde. Hierbei gibt es mehrere Wege, dies mit Hilfe von Blockchain zu erreichen. Jetzt fragen Sie sich sicher: „Und wie soll das funktionieren?“

WIE SOLL BLOCKCHAIN DENN ALS MARKETINGSTRATEGIE FUNKTIONIEREN?

Mit Blockchain kann der Kunde von der Entstehung bis hin zum fertigen Produkt alles nachvollziehen:

Hersteller von greifbaren Produkten verstehen langsam, dass sie durch die Blockchain-Strategie ihren Kunden mehr Authentizität und Transparenz vermitteln können, was schon immer ein großes Problem besonders von Luxusgüterherstellern war und ist. Es ist einfach so, dass Kunden von Luxusgütern zu einer Zielgruppe gehören, die größtenteils gerne wissen wollen, woher ihre Produkte stammen. Um diese Transparenz und Authentizität eines Produktes den Kunden zu vermitteln, braucht man, schlicht gesagt, einen direkten Kommunikationsweg und nicht, wie bei der Stillen Post, eine Kette an Informationsweitergebern, in der die Urnachricht nur Gefahr läuft, am Ende verfälscht beim Empfänger anzukommen. Ein Modehersteller, der dieses System bereits verstanden hat, ist der Londoner Designer Martine Jarlgaard. Er hat eine Blockchain-Initiative ins Leben gerufen, um die Modewelt und Blockchain zu verknüpfen. Der Designer hat seinen Kleidungstücken einen QR-Code verpasst, damit der Kunde mit Hilfe seines Smartphones genau nachvollziehen kann, woher die Rohstoffe kommen und welche Wege das Kleidungstück genommen hat, bis es beim einzelnen Kunden angekommen ist. Mit anderen Worten, Martine Jarlgaard bietet dem Kunden eine Art Lieferverfolgung bis ins letzte Detail, was Post und Konsorten schon seit Jahren versuchen, aber leider bis zum heutigen Tage noch nicht wirklich geschafft haben.

Blockchain kann helfen, Fake News auszusortieren:

Alle kennen das. Wir sind in den sozialen Medien unterwegs und ständig ploppen News auf. Schon beim Lesen der Nachricht denken wir uns irgendwie innerlich, dass das gar nicht möglich sein kann, aber 100 prozentig sicher sind wir uns nicht. Man überlegt dann wiederum „Wenn es dasteht, wird die News schon stimmen.“ Eh voilà! Am Ende sind wir auf „Fake News“ reingefallen.

Um in Zukunft nicht mehr solchen „Fake News“ auf den Leim zu gehen, entwickelt gerade das Start-up Userfeeds eine Plattform auf Blockchain-Technologie, indem sie Blockchain mit Social Media verbinden. Ziel des Ganzen ist es, mit einem ökonomischen Anreiz, Nachrichten zu prüfen und somit den Nachrichtenkonsumenten die Möglichkeit zu bieten, nachzuvollziehen, wo Nachrichten entstanden sind und somit Nachrichten zu ranken.

Blockchain wird Online-Werbung effizienter machen:

„Wie soll das wieder gehen?“. Wie wir schon wissen, kann die Blockchain-Technologie in ihrem eigenen System Elemente kontrollieren und insbesondere prüfen. Heutzutage müssen wir auf die Traffic-Zahlen vertrauen, die von Suchmaschinen, Tracking-Tools, etc. generiert und verwaltet werden.

Das kann sich mit der Blockchain-Technologie bald ändern. Wir können mehr auf die generierten Traffic-Zahlen zählen, da wir ersehen können, welche Daten von echten Usern generiert wurden. Somit können wir die manipulierten Informationen, die von Bots oder anderen Betreibern stammen, aus der Gleichung ausklammern. Die eigenen finanziellen Mittel können effizienter eingesetzt und auch nachweisbar mehr Leute erreicht werden, da wir die transparente Einsicht in die Traffic-Zahlen haben. Werbemittel werden also nur dann abgerufen, implementiert und abgerechnet, wenn ein identifizierter Nutzer eine Webseite tatsächlich geöffnet hat und dies in der Blockchain hinterlegt ist.

Das sind nur ein paar Einsatzmöglichkeiten, die bis jetzt mit der Blockchain-Strategie im Marketing ihren Platz gefunden haben. Blockchain steckt aber noch ganz in den Kinderschuhen und wird im Laufe der Zeit immer weiter seinen Platz im Marketing finden. Strategiker, Marketinger und Blockchain-Experten sind sich einig, dass das Glas, wenn überhaupt, nur zu einem Zehntel gefüllt ist, wenn man darüber nachdenkt, wo überall Blockchain sein Einsatz im Marketing finden wird. Ganz sicher wird Blockchain die Welt des Marketings verändern! Lieber Leser, die Zeit wird es zeigen. Eines können wir aber festhalten: Blockchain hat ohne Zweifel das Potential, Marketing zu revolutionieren.

Autor: Alexander Romero A.
(37Creative)

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